Schuldnerberatung beugt sozialer Isolation vor

Von der Verschuldung in die Überschuldung ist es manchmal nur ein kleiner Schritt und in Zeiten von rasant steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel und großer Unsicherheit in der Wirtschaft ist dieser schnell getan – mit verheerenden Folgen. Darauf macht eine bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatung (30. Mai bis 3. Juni 2022) aktuell aufmerksam, und fordert ein Recht auf Schuldnerberatung für alle und einen Ausbau der Schuldner- und Insolvenzberatung. „Eine Krankheit, eine Periode der Kurzarbeit, eine heftige Nachzahlung beim Stromversorger: Vieles kann die eigene Finanzlage aus dem Gleichgewicht bringen. Das haben wir in der akuten Phase der Pandemie erlebt, das erleben wir jetzt vor dem Hintergrund steigender Preise,“ so Claudia Dworak (Beraterin am Standort Riesa). „Und plötzlich ist man nicht mehr bloß verschuldet, sondern überschuldet, und damit gefangen in einem Teufelskreis aus Forderungen, die nicht beglichen werden können, Stigmatisierung und Scham.“ Dabei besteht das weit verbreitete Vorurteil, dass Überschuldete nicht mit Geld umgehen können und selbst schuld an ihrer Situation sind. Das kann fatale Folgen haben: Durch diese unzutreffende Stigmatisierung flüchten sich viele Betroffene in die soziale Isolation. Soziale Schuldnerberatung hilft ihnen bei ihren individuell unterschiedlichen Krisen, Problemen und Sorgen und führt u.a. zu einer gelingenden Existenzsicherung und Schuldenregulierung. Zudem stärkt Soziale Schuldnerberatung die familiäre, soziale und gesundheitliche Situation der Betroffenen und stellt ihre wirtschaftliche persönliche Handlungskompetenz wieder her. Die Mitarbeitenden der Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen der Diakonie Meißen sind an den Standorten in Großenhain, Radeburg und Riesa erreichbar.