Diakonie Meißen öffnet ab Dezember eine temporäre Einrichtung für die Kinder- und Jugendhilfe

Ab dem 1. Dezember 2023 wird auf dem Areal des Altenpflegeheims „Hugo Tzschucke“ in Meißen (Großenhainer Straße 88, 01662 Meißen) das aktuell leerstehende Haus 2 als temporäre Einrichtung für die Kinder- und Jugendhilfe eingerichtet. Dies hat das Landesjugendamt am 14. November 2023 vorab genehmigt.

In den letzten drei Wochen waren Diakonie Meißen sowie Kreis- und Landesjugendamt dazu in engem Austausch. Dabei wurde der Bereich Migration innerhalb des Diakonischen Werkes gezielt für die Betreuung der Jugendlichen angesprochen. Hintergrund: Seit über 30 Jahren werden Migrantinnen und Migranten landkreisweit professionell beraten; auch gibt es seit mehreren Jahren eine umA-Einrichtung in Riesa, in welcher Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren untergebracht sind.

„Wir sind der Anfrage der Jugendämter auf Kreis- und Landesebene gefolgt. Die Betriebserlaubnis liegt nun vor und ist zeitlich befristet. Wir konzentrieren uns jetzt auf die konkreten Vorbereitungen, um das Haus noch vor dem Winter zu einem Zuhause für die zunächst acht Jugendlichen zu machen“, sagt Geschäftsführer Frank Radke.

Das Haus 2 liegt zwar auf dem Areal des Altenpflegeheims, ist jedoch thematisch, sachlich wie personell davon getrennt. „Natürlich werden sich junge wie ältere Menschen, Bewohner- und Anwohnerschaft begegnen. Wir haben schon Ideen, wie wir den interkulturellen Dialog gestalten können – wir greifen hier zurück auf gute Erfahrungen aus der Interkulturellen Wohngruppe in Riesa und auf die solide Netzwerkarbeit, die wir seit vielen Jahren aufgebaut haben“, sagt die stellvertretende Geschäftsbereichsleiterin Sylvia Spargen.

In dem Heim werden zunächst acht Jugendliche eine Etage beziehen. Insgesamt sind max. 16 Plätze auf beiden Etagen vorgesehen. Es handelt sich um Personen, die bereits im Landkreis Meißen wohnen – jedoch in Häusern mit Überbelegung. „Mit den freien Plätzen entlasten wir die angespannte Situation. Die jungen Geflüchteten finden bei uns individuellen Raum und mehr Privatsphäre“, so Frank Radke. Fachkräfte und Betreuungskräfte begleiten die Jugendlichen pädagogisch rund um die Uhr. Perspektivisch stehen weitere acht Plätze zur Verfügung. Noch ist unklar, ob und wann diese Plätze bezogen werden.