Drittes Treffen der Selbsthilfegruppen Sucht im Landkreis Meißen

Am Donnerstag, dem 15. Juni haben im Johannesstift in Meißen zahlreiche Akteure aus dem gesamten Landkreis am Netzwerktreffen „Selbsthilfegruppen Sucht“ teilgenommen. Bei der nunmehr dritten Austragung dieses im Freistaat Sachsen einzigartigen Formats zeigte sich wieder: Selbsthilfe, das umfasst nicht nur eine „Hilfe für sich selbst“, sondern auch Hilfe untereinander und Austausch mit anderen Betroffenen.

„Inhaltlich konnten wir am letzten Treffen anknüpfen und das Thema „Selbstfürsorge und Prävention“ weiterentwickeln. Ich freue mich, dass der Selbsthilfetag einmal mehr von so vielen Personen gut angenommen wurde. Es kommen dabei Menschen mit ganz unterschiedlichen Sucht-Hintergründen zu uns. Oft geht es um Alkohol-, Drogen-, Spiel- oder auch Medikamentensucht. Wichtiger Bestandteil der Selbsthilfelandschaft sind auch die Angehörigengruppen“, so Heike Ilc von der Kontakt- und Informationsstelle KISS, „Sie sind die Personen, die schwierige häusliche und familiäre Situationen mittragen und ebenfalls ein Recht auf Unterstützung und Hilfsangebote haben.“

Im Rahmen der Veranstaltung gab es zwei Vorträge zu den Themen „Ohrakupunktur“ (von der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle „Horizont“, Dresden) und „Krebsvorsorge“ (Karoline Scheumann, Tumorberatung Landkreis Meißen). Mandy Forst (Suchtberatung, Diakonie Meißen) erklärt den Zusammenhang: „Selbsthilfe spielt für unser Beratungsangebot eine wesentliche Rolle. In diesem Zusammenhang möchten wir die Selbstachtsamkeit jedes Einzelnen stärken. Die Ohrakupunktur kann hier einen Beitrag leisten. Denn Betroffene finden so ganz niederschwellig eine Möglichkeit, um sich im Alltag zu entspannen und so den Suchtdruck zu minimieren. Ferner haben wir die Beobachtung gemacht, dass sich Suchtproblematiken auch in späteren Krebserkrankungen manifestieren. Vorsorge ist daher ein zentrales Thema, für das wir sensibilisieren wollen.“

Weiterhin informierte Frau Ute Milczynski von der AOK PLUS über Fördermöglichkeiten der gesetzlichen Krankenkassen im Bereich Selbsthilfe. Anschließend beantwortete sie Fragen der Teilnehmenden. Daneben gab es bei kalten und warmen Getränken sowie kleinen Snacks ausreichend Gelegenheit für Austausch und Vernetzung.

Der „Selbsthilfetag Sucht“ wird seit 2019 organisiert. Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Kooperation der Suchtkoordination des Gesundheitsamtes (Landkreis Meißen), der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe „KISS“ und der Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (beides Diakonie Meißen).


Fotograf/Fotografin: Friederike Hartmann