Interkulturelle Bühne: Schauplatz für Vielfalt, Begegnung und Perspektivwechsel

Diakonie Meißen und das Bunte Meißen – Bündnis für Zivilcourage e.V. organisieren zum dritten Mal die Interkulturelle Bühne auf dem Literaturfest in Meißen.

Veranstaltungen Interkulturelle Bühne

Die Interkulturelle Bühne, als eine von mehreren Schauplätzen beim Meißner Literaturfest, ist in diesem Jahr auf dem Heinrichsplatz angesiedelt. Am Samstag, den 10. Juni 2023 dürfen Besucherinnen und Besucher sich auf sieben Lesungen freuen, die v. a. politischen Charakter tragen. „Das Thema Zuwanderung steht, mindestens so sehr wie in den letzten Jahren, im Fokus der Öffentlichkeit. In diesem Zusammenhang war die Interkulturelle Bühne eine tolle Chance für uns, Begegnung und Dialog zwischen den Kulturen zu thematisieren und vor Ort umzusetzen.

Dass wir in diesem Jahr unsere Bühne inmitten der Stadt haben, wird noch mehr Raum dafür schaffen“, sagt Sylvia Spargen, Einrichtungsleiterin Migration im Diakonischen Werk Meißen. „In Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk Meißen haben wir es wieder geschafft, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. In Zeiten, in denen Populismus immer mehr zunimmt, ist es uns wichtig denjenigen eine Stimme zugeben, die Ziel und Opfer solcher Äußerungen sind. Mit der Interkulturellen Bühne werben wir für eine offene und vorbehaltsfreie Gesellschaft – und bringen die Menschen zueinander“, ergänzt Sören Skalicks, Mitorganisator vom Bündnis Buntes Meißen.

Offiziell eröffnet wird die Interkulturelle Bühne am 10. Juni 2023, ab 12 Uhr, auf dem Heinrichsplatz in Meißen, mit Grußworten von Sylvia Spargen (Diakonie Meißen), Bernd Oehler (Buntes Meißen) und musikalischen Beiträgen durch den venezolanischen Geiger Ezeguiel Anez und dem ukrainischen Chor aus Meißen.


Besondere Empfehlungen:

  • Ab 17 Uhr liest die Autorin Manja Präkels aus ihrem Debütroman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“, der vom Verschwinden der DDR in einem brandenburgischen Kleinstadtidyll, dem Auftauchen verloren geglaubter Gespenster, von Freundschaft und Wut handelt.
  • Ab 18.30 Uhr liest die bekannte Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin Seyran Ates aus „Wahlheimat – Warum ich Deutschland lieben möchte“. Dieses Buch ist vor zehn Jahren entstanden und gibt Anlass zur Reflektion: Wie nimmt sie die Veränderungen in dieser Dekade wahr? Seyran Ates hat um die Freiheit gekämpft – um ihre eigene und die der Frauen, deren Rechte sie verteidigt. Als in Istanbul gebürtige Deutschtürkin ist für sie das Recht auf freie Meinungsäußerung und Selbstentfaltung nichts Selbstverständliches, sondern ein Privileg, das es zu schützen gilt.
  • Die Abschlusslesung um 20.30 Uhr übernimmt der Autor Jakob Springfeld mit dem Buch „Unter Nazis – Jung, ostdeutsch, gegen Rechts“. In seinem Buch beschreibt er, warum im Osten der Boden für die Instrumentalisierung von Existenzängsten besonders fruchtbar ist. Aber struktureller Rassismus und Rechtsextremismus sind Probleme, aus denen eine gesamtdeutsche Bedrohung hervorgeht, in Halle wie in Hanau. Der 18-Jährige Jakob Springfeld ist einer der wenigen jungen Leute in Sachsen, die sich politisch für das linke Lager engagieren. Der junge Autor kämpft gegen Rechts, gegen Hass und auch gegen seine Angst. Aufgeben kommt für ihn nicht in Frage. Jakob Springfeld ist Student und 2002 in Zwickau geboren und aufgewachsen. In Stuttgart erhielt er die Theodor-Heuss-Medaille für besonderes Engagement für Demokratie und Bürgerrechte. ZEIT-Campus hat ihn zu den 100 wichtigsten Ostdeutschen ernannt.


Das Literaturfest Meißen ist mit rund 150 eintrittsfreien Lesungen im Jahr das größte Open Air-Lesefest in Deutschland. Weitere Information unter www.literaturfest-meissen.de
Die Interkulturelle Bühne wird organisiert von der Diakonie Meißen und dem Bunten Meißen – Bündnis Zivilcourage e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.