Zum Status Quo der Suchtberatung und Suchtbehandlung im Diakonischen Werk Meißen

Die Diakonie Meißen ist bereits seit vergangenem Jahr im Austausch mit dem Landratsamt Meißen zur Finanzierung der Suchtberatungs- und -behandlungsstellen. Der Ausgang ist offen. Zum aktuellen Stand und zu einigen Hintergründen.

Die Grundversorgung der Suchtberatung und -behandlung ist eine Pflichtaufgabe des Landkreises. Der Diakonie im Landkreis wurde diese Aufgabe 1991 mit einem Versorgungsvertrag übertragen. Der aktuell bestehende Versorgungsvertrag ist bis Ende 2023 befristet und sah bisher eine Eigenbeteiligung des Auftragnehmers vor. Darüber hinaus ist über die Laufzeit eine weitere Finanzierungslücke durch Inflation und Personalkostensteigerung entstanden. Dazu gibt es seit mehr als einem Jahr einen intensiven Austausch mit dem Landratsamt.

In der Zwischenzeit hat der Landkreis die Leistung der Grundversorgung öffentlich ausgeschrieben. Die uns vorliegenden Angebotsunterlagen sehen weiterhin eine finanzielle Eigenbeteiligung vor. Die bis dato fünfstellige Summe zur Ausfinanzierung – getragen durch die Diakonie – würde sich binnen Jahresfrist zu einer sechsstelligen Summe entwickeln. „Wichtig ist es, durch eine solide Finanzierung die professionelle Qualität in der Beratung und Behandlung auch weiterhin absichern zu können“, so Geschäftsführer Frank Radke.

„Im Moment sehen wir uns mit vielfältigen wirtschaftlichen Herausforderungen, die wir meistern müssen, konfrontiert. Dabei haben wir als gemeinnützige Trägerin nur bedingt Möglichkeiten, Finanzierungslücken zu schließen. Umso wichtiger ist es, dass zu erbringende Leistungen für die Vielzahl an Beratungsangeboten in unserem Werk kostendeckend sind und eine langfristige Entwicklung ermöglichen. Es geht um Weitsicht und Perspektive.

Gern sehen wir einer Vertragseinigung mit dem Landkreis entgegen. Ich wünsche mir natürlich die beste Lösung für alle Beteiligten. Wir setzen uns für die Mitarbeitenden und damit auch für die Klientinnen und Klienten ein und werden dies auch weiterhin tun“ so der Geschäftsführer.

Die Suchtberatungs- und behandlungsstellen der Diakonie Meißen haben allein im vergangenen Jahr 521 Personen mit Alkoholproblemen und 291 Personen mit Drogenproblemen (insbesondere Crystal) über einen längeren Behandlungszeitraum aufgesucht.