Anni Grawunder im BFD

insta_gb_kita_hort_priestewitz_bfd_anni_grawunder_609.jpgAnni hat nach Abschluss der 10. Klasse einen Bundesfreiwilligendienst im Hort Priestewitz absolviert. Der hohe praktische Bezug und die Weiterbildungen haben ihr bei der beruflichen Orientierung geholfen und sie in dem Wunsch bestärkt, später im sozialen Bereich zu arbeiten.

„Nach der Schule habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, in den Berufsalltag zu schnuppern und praktisch tätig zu sein, ohne dabei unter großem Druck zu stehen. Der Hort Priestewitz mit seinem sonderpädagogischen Profil war für mich als Meißnerin eine interessante und nahegelegene Anlaufstelle. Von Oktober 2022 bis August 2023 habe ich das siebenköpfige Team in Vollzeit unterstützt und durfte mich ebenso über Gehalt und reguläre Arbeitstage freuen.

Von den rund 30 Kindern der Klassenstufe eins bis fünf habe ich mich insbesondere mit den

älteren Kids beschäftigt. Die Problemlagen waren dabei durchaus herausfordernd: von ADS und ADHS über Hausaufgabenverweigerung bis hin zu einer relativ niedrigen Frustrationstoleranz und damit höheren Aggressivität. Ich erinnere mich an ein Kind, dass wütend aus dem Zimmer rannte als wir das erste Mal „Dobble“ gespielt haben – inzwischen ist Vertrauen entstanden und ich freue mich, wenn das Kind ruhig bleibt und sogar nach einer zweiten Runde fragt. Ich habe gelernt, dass auch kleine Erfolge glücklich machen können.

Von den Erfahrungen in meinem BFD kann ich auch später profitieren. Zum Beispiel habe ich viel über verschiedene Konfliktlösungsansätze erfahren. Auch sind wertvolle Kontakte entstanden: Bei den Netzwerktreffen habe ich ungefähr 20 andere Bundesfreiwillige aus ganz Sachsen kennengelernt. Wir konnten uns so prima austauschen und hatten auch spannende Themen mit tollen Dozentinnen und Dozenten. Es ging u. a. um Inklusion, Achtsamkeit oder um die Frage, ob das Leben fair ist. Wie gehe ich mit Privilegien oder Vorteilen, die ich in der Gesellschaft habe, um? Solche Fragen beschäftigen mich. Daran merke ich, dass der soziale Bereich das Richtige für mich ist. Ich habe mich dazu entschieden, mit einer Ausbildung zur Sozialassistentin weiterzumachen. Vielleicht könnte später Erzieherin etwas für mich sein.“