Sandro Leuschner als Quereinsteiger in der Pflege

gb_pflege_szhs_portr_t_sandro_leuschner_444.pngQuereinstieg in die Pflege: Sandro Leuschner hat sich entschieden, nach einer Bundeswehrkarriere mit Ende 30 eine Ausbildung zum Pflegefachmann aufzunehmen. Seit September 2023 arbeitet er im Team des Seniorenzentrums „Helene Schmieder“ in Großenhain. Mit seinen Erfahrungen möchte er auch anderen Quereinsteigern Mut machen.


Wie kam es zu dem Wechsel?

„Nach meiner kaufmännischen Ausbildung und längeren Bundeswehrzeit im In- und Ausland habe ich mich dazu entschieden, mich mit 38 Jahren beruflich neu zu orientieren. Aus meinem Familienkreis, wo mehrere Angehörige in der Pflege arbeiten, wurde mir öfters gesagt, dass ich es in der Pflege probieren soll, da meine Art und Persönlichkeit dafür gut passen würden. Ich habe diesen Schritt bislang nicht bereut, im Gegenteil: Ich habe viel Neugier und Zuspruch erfahren. Zum Beispiel auch im Rahmen meines Vorstellungsgespräches. Mein Lebenslauf und bisheriger beruflicher Werdegang wurden als Chance verstanden und wir haben uns auf ein Praktikum zum gegenseitigen Kennenlernen geeinigt. Das war ein gutes Ankommen. Und in der Schulklasse sind wir eine bunte Mischung: vom 16-jährigen Teenager bis zur 43-jährigen Mutter ist alles dabei. Dort fühle ich mich wohl.“

Die Umstellung von Bundeswehr zu Pflege fiel dir bestimmt nicht leicht. Gab es einen besonderen Moment, der dich letztlich überzeugt hat?

„Was mich wirklich beeindruckt hat, war der Umgang seitens meiner Pflegedienstleitung und meiner zukünftigen Praxisanleiterin im Vorstellungsgespräch. Beide waren sehr detailliert auf meine Fragen und Bedenken eingegangen und haben mir ihre Vorstellungen und Abläufe klar und deutlich aufgezeigt, ohne dabei Druck auszuüben.“

Wie sieht dein Rückblick auf die ersten Monate aus?

„Inzwischen liegen schon die ersten acht Monate zurück. Ich habe ungefähr einen Monat gebraucht, um im Haus und auf meiner Station anzukommen. Als Azubi stehen einem zehn Prozent der Praxisstunden als Praxisunterricht mit dem jeweiligen Praxisanleitenden zu. Gerade hier konnte ich meine Wünsche äußern und wir konnten gemeinsam verschiedene pflegerische Handlungen angehen und auswerten. In der ersten Praxiszeit waren meine Haupttätigkeiten vor allem die Körperpflege im Bett, das Duschen im Bad oder der erste Transfer vom Bett zum Rollstuhl.“

Welche Tipps würdest du Personen mitgeben, die sich für eine pflegerische Ausbildung bei uns interessieren?

„Mit den vielen Lernfächern und zusätzlichen Ausarbeitungen/Präsentationen haben Azubis ein zwar sehr straffes, aber machbares Schulprogramm. Sie sollten sich darauf einstellen, mit Lern- und Praxisaufgaben für ihre Praxiseinsätze eigentlich ständig gefordert zu sein. Viele Lernmethoden müssen sich angeeignet werden, Gruppenarbeiten gehören dazu und auch das Einlesen in die Fachliteratur halte ich für zentral.“